Dienstag – 22. Juli 2025
TAG DER MARIA MAGDALENA
Zeugin des neuen Lebens
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Heil dem Tage, der unsre Tage krönt,
Tag des Sieges, da Christus auferstand,
Tag der Sonne, die alle Welt verklärt:
Tag des Christus.
Licht vom Himmel hellt unser Dunkel auf:
Christus öffnet Gräber und Totenreich,
stiftet Frieden, einigt im Neuen Bund
Erd und Himmel.
Triumphierend steht Er vom Grabe auf,
hebt uns Menschen in die erlöste Welt,
führt dem Vater seinen verlornen Sohn
in die Arme.
Siegbezwungen ist nun des Todes Macht,
Siegesfreude füllt unsre Seele ganz:
Gott im Himmel Ehre und Herrlichkeit,
Fried auf Erden. Amen.


Psalm 116 A VIII
Ich liebe den Herrn: *
denn Er hört mein lautes Flehen.
Er neigte Sein Ohr zu mir, *
mein Leben lang rufe ich Ihn an.
Mich umfingen Stricke des Todes, /
trafen Ängste der Hölle, *
ich kam in Kummer und Not.
Da rief ich an den Namen des Herrn: *
„Ach Herr, rette mein Leben!” (+)
Gnädig ist der Herr und gerecht, *
und unser Gott ist barmherzig.
Der Herr behütet die schlichten Herzen, *
ich war schwach und Er hat mir geholfen.
Komm nun, mein Herz, wieder zur Ruhe, *
denn der Herr hat dir Gutes getan.
Ich darf wandeln vor dem Herrn *
im Lande der Lebenden. +

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.

Maria Magdalena
Maria (Marlene) aus Magdala ist eine der drei Marien, von denen das Neue Testament uns berichtet. In der westlichen Kirche wurden diese drei Frauen (auch die Magdalenen genannt) unter Augustinus und Gregor zu einer Person, der großen Büßerin Maria Magdalena, zusammengefasst. Die Anglikanische Kirche und die Orthodoxen Kirchen feiern dagegen Maria von Bethanien an einem anderen Tag als Maria Magdalena. Die große Sünderin, von der Lukas berichtet (7, 37 ff.), hat keinen eigenen Feiertag.
Wir wissen von Maria Magdalena aus dem Neuen Testament nur wenig. Sie kam ihrem Beinamen nach aus Magdala am See Genezareth. Jesus heilte sie und sie folgte Ihm nach und war wohl Seine Lieblingsjüngerin. Sie wird in den Kreuzigungs- und Auferstehungserzählungen genannt. So war sie bei der Grablegung dabei und kam als erste an das leere Grab. Sie begegnete am Ostermorgen als erste Jesus, der ihr auftrug, Seine Auferstehung den Jüngern zu verkünden: ‚Geh hin zu Meinen Geschwistern’ (Auch Luther 2017 übersetzt an dieser Stelle adelphoi als Brüder). Schon das Neue Testament berichtet uns, dass die Jünger Maria nicht glaubten und so wurde oft vergessen, dass sie die erste war, die von Jesus mit der Verkündigung beauftragt wurde. Über ihren weiteren Lebensweg gibt es sehr unterschiedliche Legenden. Nach der Legenda aurea kamen die drei Marien nach Südfrankreich und Maria Magdalena zog sich als Einsiedlerin zurück.
Moritz Bräuninger * 2.12.1836 † 22.7.1860
Moritz Bräuninger wurde am 2. Dezember 1836 als Tischlersohn in Crimmitschau geboren. Seine Leidenschaft war schon in jungen Jahren das Lesen. Eigentlich sollte er Tischler werden, aber er floh schon im ersten Lehrjahr aus dem Elternhaus, um nach einiger Zeit wieder zurückzukehren. Widerwillig schloss er die Lehre ab und machte sich, gerade 16 Jahre alt, auf die Gesellenwanderung, die ihn schließlich auch nach Neuendettelsau führte. Durch Wilhelm Löhe fand er zum Glauben und trat in das Missionshaus ein, von wo aus er nach zwei Jahren in das Wartburgseminar in Dubuque in Nordamerika versetzt wurde. Seinen Unterhalt verdiente er sich als Tischler und mit anderer Arbeit. Nach einer Erkundungsreise im Frühjahr 1858 machte sich Bräuninger mit dem Missionar Johann Jakob Schmidt auf, einen Stamm der Crow zu begleiten. Sie gewannen schnell das Vertrauen der Ureinwohner, mussten sich aber zunächst von ihnen verabschieden, um die Erlaubnis zur Errichtung einer Missionsstation zu erlangen. Die zuständige Iowa-Synode gewährte diese Erlaubnis mit Freuden, und schnell kamen die Mittel zusammen, um im Gebiet der Crow eine Kolonie einzurichten. Erst im Juli 1859 begannen sie die Reise, die sie ins Gebiet der Crow zurückbringen sollte. Sie mussten am Ceer Creek überwintern, etwa 250 km vom Ziel entfernt. Zwei der Missionare kehrten um, um für Verpflegung im Frühjahr zu sorgen, da die mitgenommenen Vorräte nicht ausreichen würden. Im Frühjahr machten sie sich wieder auf in Richtung des Powder River, den sie nach einer langen Reise durch wüstes Gelände erreichten. Bräuninger meinte, sie seien im Kernland der Crow angelangt, und beschloss, die Kolonie hier zu errichten. Tatsächlich aber lag die Kolonie in einem Grenzgebiet, in dem es immer wieder zu heftigen Kämpfen zwischen verschiendenen Stämmen der Ureinwohner kam. Bräuninger erlernte die Sprache der Cheyenne, der Sioux und der Arapaho. Es kam zu ersten Taufen, aber die Spannungen nahmen zu, und es gab Krieger, die die Missionare vertreiben wollten. Am 22. Juli 1860 ging Bräuninger mit einem weiteren Missionar hinaus, um das Vieh einzutreiben. Sie begegneten sechs Kriegern, die sie zuvor schon in der Missionsstation beherbergt hatten. Da das Gespräch sich in die Länge zog, schickte Bräuninger seinen Gefährten, das Vieh alleine zu holen, und führte das Gespräch mit den Kriegern fort. Seither fehlt jede Spur von ihm. Allgemein wird angenommen, dass er ermordet wurde, und gilt als ein Märtyrer der Missionsarbeit. Ein Denkmal für Moritz Bräuninger befindet sich auf dem Friedhof von St. Sebald im Clayton County (Iowa).
Gehet hin in alle Welt
und predigt das Evangelium aller Kreatur. (Mk 16,15b)
Ich {aber} laufe nicht wie aufs Ungewisse, ich kämpfe mit der Faust, nicht wie einer, der in die Luft schlägt, sondern ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht anderen predige und selbst verwerflich werde. (1. Kor 9,26b-27)

Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir loben Dich und beten Dich an: Du stehst in der Mitte. Du gibst allem Leben Maß, Richtung und Ziel. Du bist König, und allein Du bist gnädig. Was geschieht, kommt aus Deiner Hand. Du kennst alle Dinge und siehst alle unsere Wege. Du bist ein barmherziger Richter. Überwinde, was sich Dir entgegenstellt. Urteile, was Dir nicht angehört. Dein ist die Macht und Dein ist die Ehre. Mach unsere Hoffnung groß und unser Verlangen rein. Dir nahen wir. Wir beten dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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