Samstag – 19. April 2025
KARSAMSTAG
Der Tod am Kreuz
Laudes / Morgengebet
Herr, tu meine Lippen auf,
dass mein Mund Deinen Ruhm verkündige.
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.


Psalm 88 I
Herr, Gott meines Heils, /
am Tage schreie ich, *
bei Nacht stehe ich vor Dir.
Mein Gebet komme vor Dich, *
neige Dein Ohr meinem Flehen.
Ich bin gesättigt mit Leiden, *
mein Leben ist dem Totenreich nah.
Ich zähle zu denen, die in die Grube fahrn, *
ich bin wie ein Mann ohne Kraft.
Unter Toten muss ich wohnen /
gleichwie die Erschlagenen, *
die da im Grabe ruhn,
derer Du nicht mehr gedenkst, *
die Deiner Hand entzogen sind.
Du hast mich versetzt in die unterste Grube, *
in Finsternisse, in abgründige Tiefen.
Auf mir lastet Dein Grimm, *
all deine Fluten lässt Du mich treffen.
Du hast mir die Freunde entfremdet, *
hast mich ihnen zum Abscheu gemacht.
Ich bin gefangen – kann nicht heraus, *
mein Auge verschmachtet vor Elend.
Zu Dir, Herr, rufe ich Tag für Tag. *
breite zu Dir meine Hände aus.
Tust Du denn an den Toten Wunder, *
stehen Schatten auf, Dir zu danken?
Erzählt man im Grab von Deiner Huld, *
von Deiner Treue im Totenreich?
Wird Dein Wunder im Finstern erkannt, *
deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?
Ich aber, Herr, schreie zu Dir, *
mein Gebet komme am Morgen vor Dich. +



Psalm 69 A I
Rette mich, Gott! *
Das Wasser geht mir bis zum Hals!
Ich versinke in tiefem Schlamm *
und finde keinen Halt.
Ich kam in tiefes Wasser, *
die Flut reißt mich fort.
Ich bin erschöpft vom Schreien, *
meine Kehle brennt.
Meine Augen ermatten, *
ich harre auf meinen Gott.
Mehr als Haare auf meinem Haupt *
sind es, die mich grundlos hassen.
Mächtig sind, die mich verderben, *
meine verlogenen Feinde.
Was ich nicht raubte, *
soll ich erstatten.
Gott, Du allein kennst meine Torheit, *
meine Schuld ist Dir nicht verborgen.
Lass nicht durch mich zuschanden werden, *
die auf Dich hoffen, Herr der Heerscharen!
Lass nicht beschämt werden durch mich, *
die nach Dir fragen, Gott Israels!
Denn Deinetwegen trage ich Schmach *
und bedeckt Schande mein Angesicht.
Fremd geworden bin ich meinen Brüdern, *
ein Fremder den Kindern meiner Mutter;
denn der Eifer um Dein Haus hat mich verzehrt, *
Deiner Schmäher Schmähung ist gefallen auf mich.
Ich weinte und fastete, *
ich wurde nur noch geschmäht.
Ich nahm einen Sack zum Kleide *
und wurde ihnen zum Gespött.
Über mich reden, die sitzen im Tor, *
Zecher singen Spottlieder über mich. +


Ich aber – ich bete zu Dir, Herr, *
zur Zeit Deiner Gnade, o Gott!
Gib mir Antwort nach Deiner großen Gnade, *
mit Deiner treuen Hilfe.
Rette mich aus dem Schlamm, /
lass mich doch nicht versinken *
und zieh mich aus tiefen Wassern.
Nicht reiße die Flut mich hinweg, /
und nicht soll mich die Tiefe verschlingen, *
nicht schließe der Brunnen über mir seinen Mund. +



Psalm 130 IV
Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir: *
Herr, höre meine Stimme!
Lass Deine Ohren achten *
auf mein lautes Flehn!
Rechnest Du, Herr, die Sünden an, – *
Herr, wer wird bestehn?
Doch bei Dir ist Vergebung, *
dass man Dich fürchte.
Ich hoffe auf den Herrn, /
es hofft meine Seele, *
ich warte auf Sein Wort. +


Meine Seele wartet auf den Herrn *
mehr als die Wächter auf den Morgen;
mehr als die Wächter auf den Morgen *
soll Israel hoffen auf den Herrn!
Denn bei dem Herrn ist Gnade *
und viel Erlösung bei Ihm.
Ja, Er wird Israel erlösen *
von allen seinen Sünden. +

Morgenlesung:
1. Lesung:
Ich will wieder an meinen Ort gehen, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen; wenn's ihnen übel ergeht, so werden sie mich suchen: »Kommt, wir wollen wieder zum Herrn; denn er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen, er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden. Er macht uns lebendig nach zwei Tagen, er wird uns am dritten Tage aufrichten, daß wir vor ihm leben werden. Laßt uns darauf achthaben und danach trachten, den Herrn zu erkennen; denn er wird hervorbrechen wie die schöne Morgenröte und wird zu uns kommen wie ein Regen, wie ein Spätregen, der das Land feuchtet.« (Hos 5,15 - 6,3)

2. Lesung:
Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen; auch nicht, um sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht; sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber, am Ende der Welt, ist er ein für allemal erschienen, durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben. Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil. (Hebr 9,24-28)

3. Lesung:
[Am Abend aber kam ein reicher Mann aus Arimathäa, der hieß Josef und war auch ein Jünger Jesu. Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm ihn geben. Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon.]
Es waren aber dort Maria von Magdala und die andere Maria; die saßen dem Grab gegenüber. Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester mit den Pharisäern zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, daß dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein. (Matth 27,(57-60)61-66)

Ꝟ Christus erduldete das Kreuz
℞ und achtete die Schande gering.


Aus 1. Petr 2 II
Christus hat für uns gelitten /
und hinterließ uns ein Vorbild, *
dass wir Seinen Spuren folgen.
Er hat keine Sünde begangen, *
in Seinem Mund fand sich kein Betrug.
Er wurde geschmäht, schmähte nicht wider, /
da Er litt, drohte Er nicht, *
sondern überließ es dem gerechten Richter.
Er trug unsere Sünden selbst hinauf *
an Seinem Leibe auf das Holz,
dass wir, der Sünde gestorben, *
der Gerechtigkeit leben:
Fürwahr, Er trug unsre Krankheit /
und lud auf sich unsre Schmerzen, *
durch Seine Wunden sind wir geheilt. +

Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Herr, unser Gott, Du hast uns voll Unruhe geschaffen. Du hast uns zu Fremdlingen gemacht in dieser Welt. Lass uns unruhig sein über unser geringes Werk und die Größe Deines Befehls, über die verrinnende Zeit und jede verlorene Stunde. Auf Dich hoffen wir und rufen:
Dein Reich komme.
Lass uns unruhig sein, dass wir so zögerlich sind und ungeschickt zum Gehorsam. Lass uns unruhig sein und Dein Gericht erwarten in jedem Augenblick. Lass uns unruhig sein und in der Unruhe Glauben halten. Auf Dich hoffen wir und rufen:
Dein Reich komme.
Lass uns vorwärts schreiten im Verlangen nach dem Anbruch Deiner Herrschaft. Wir danken Dir, dass unser Werk endet und Dein Werk beginnt. Auf Dich hoffen wir und rufen:
Dein Reich komme.
Wir bitten Dich für die Entschlafenen; vollende Dein Werk an ihnen in Ewigkeit. Wir bitten Dich für die Sterbenden; sei ihnen nahe und stärke sie in der Kraft Deiner Auferstehung. Auf Dich hoffen wir und rufen:
Dein Reich komme.
Lass uns allezeit bereit sein, unser Leben Dir zurückzugeben; und wenn unser Ende kommt, sende uns Deine heiligen Engel, dass sie uns im Frieden geleiten zu Deiner ewigen Herrlichkeit. Auf Dich hoffen wir und rufen:
Dein Reich komme.
Herr Jesus Christus. Du bist für uns gestorben und begraben worden. In Deinen Tod sind wir getauft. Wirke in uns, dass wir dem alten sündigen Wesen absterben und durch Grab und Tod zur Auferstehung gelangen. Dich preisen wir in alle Ewigkeit.
Amen.
Lasst uns den Herren preisen!
Gott sei ewig Dank.
Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige. Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.
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Sext
Vesper
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