Mittwoch – 16. April 2025
MITTWOCH IN DER KARWOCHE
Der Schmerzensmann
Laudes / Morgengebet
Herr, tu meine Lippen auf,
dass mein Mund Deinen Ruhm verkündige.
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.


Psalm 88 I
Herr, Gott meines Heils, /
am Tage schreie ich, *
bei Nacht stehe ich vor Dir.
Mein Gebet komme vor Dich, *
neige Dein Ohr meinem Flehen.
Ich bin gesättigt mit Leiden, *
mein Leben ist dem Totenreich nah.
Ich zähle zu denen, die in die Grube fahrn, *
ich bin wie ein Mann ohne Kraft.
Unter Toten muss ich wohnen /
gleichwie die Erschlagenen, *
die da im Grabe ruhn,
derer Du nicht mehr gedenkst, *
die Deiner Hand entzogen sind.
Du hast mich versetzt in die unterste Grube, *
in Finsternisse, in abgründige Tiefen.
Auf mir lastet Dein Grimm, *
all deine Fluten lässt Du mich treffen.
Du hast mir die Freunde entfremdet, *
hast mich ihnen zum Abscheu gemacht.
Ich bin gefangen – kann nicht heraus, *
mein Auge verschmachtet vor Elend.
Zu Dir, Herr, rufe ich Tag für Tag. *
breite zu Dir meine Hände aus.
Tust Du denn an den Toten Wunder, *
stehen Schatten auf, Dir zu danken?
Erzählt man im Grab von Deiner Huld, *
von Deiner Treue im Totenreich?
Wird Dein Wunder im Finstern erkannt, *
deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?
Ich aber, Herr, schreie zu Dir, *
mein Gebet komme am Morgen vor Dich. +



Psalm 35 A I
Befehde, Herr, die mich befehden, *
bekämpfe, die mich bekämpfen!
Ergreife Schild und Panzer, *
steh auf, mir zu helfen!
Denn grundlos stellten sie mir ihr Netz, *
grundlos gruben sie mir eine Falle.
Doch ich will jubeln über den Herrn, *
will mich freuen über Seine Hilfe.
All meine Glieder werden sagen: *
„Herr, wer ist wie Du?
Du rettest den Schwachen vor dem, der stärker ist, *
und den Armen vor dem, der ihn ausraubt.”
Frevle Zeugen treten auf, *
fragen mich, was ich nicht weiß.
Sie vergelten mir Gutes mit Bösem, *
ich bin verlassen und einsam.
Doch ich –, als sie erkrankten, *
da zog ich Sackleinen an,
kasteite mich selbst mit Fasten *
und betete mit gesenktem Haupt.
Als wär's mir Freund oder Bruder *
bin ich umhergegangen,
wie man um die Mutter Leid trägt, *
trauernd und niedergebeugt.
Doch wenn ich stürze, jubeln sie, *
tun sich zusammen gegen mich.
Fremde, die ich nicht kenne, *
sie schmähen und hören nicht auf.
Höhnisch und ruchlos spotten sie *
und knirschen gegen mich mit den Zähnen.
Herr, wie lange noch willst Du zusehn? /
Rette mich vor ihrem Wüten, *
mein Leben vor den Löwen! +



Psalm 69 B II
Herr, gib mir Antwort, *
Deine Güte ist tröstlich;
wende Dich zu mir, *
denn groß ist Dein Erbarmen.
Verbirg nicht vor mir Dein Angesicht, *
denn mir ist angst, schnell, gib mir Antwort!
Sei mir nahe, erlöse mich, *
meiner Feinde wegen befreie mich! (+)
Du kennst meine Schmach,
meine Schande und Scham, *
meine Bedränger stehen Dir alle vor Augen.
Die Schmach bricht mir das Herz *
ich bin krank vor Schande.
Ich hoffte auf Mitleid – vergebens, *
auf Tröster – aber ich fand sie nicht.
In meine Speise gaben sie Gift, *
Essig zu trinken für meinen Durst. (+)
Ich bin elend und voller Schmerzen, *
Gott, Deine Hilfe möge mich schützen.
Ich will den Namen Gottes preisen im Lied, *
mit Dank will ich Ihn hoch erheben.
Schaut, ihr Gebeugten, und freut euch, *
die ihr Gott sucht, euer Herz wird leben!
Denn der Herr hört auf die Armen, *
verachtet Seine Gefangenen nicht. +

Morgenlesung:
Geh hin, mein Volk, in deine Kammer und schließ die Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe. Denn siehe, der Herr wird ausgehen von Seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Bewohner der Erde. Dann wird die Erde offenbar machen das Blut, das auf ihr vergossen ist, und nicht weiter verbergen, die auf ihr getötet sind. ()


Nun lass uns neu beginnen, Herr,
an diesem Tag, der vor uns liegt.
Gib uns den Mut, dass unverzagt
wir Dich bezeugen in der Welt.
Wenn wir als Toren vor der Welt
im Zeichen Deines Kreuzes stehn,
hilf uns erkennen, Jesus Christ,
dass wir Dir folgen auf dem Weg.
Schenk uns den Glauben, dass Du wirkst
in unsrer Schwachheit, unsrer Not,
gib, Vater, uns im Sohn den Geist
und neue Hoffnung auf Dein Reich. Amen.
Ꝟ Christus erduldete das Kreuz
℞ und achtete die Schande gering.


Aus 1. Petr 2 II
Christus hat für uns gelitten /
und hinterließ uns ein Vorbild, *
dass wir Seinen Spuren folgen.
Er hat keine Sünde begangen, *
in Seinem Mund fand sich kein Betrug.
Er wurde geschmäht, schmähte nicht wider, /
da Er litt, drohte Er nicht, *
sondern überließ es dem gerechten Richter.
Er trug unsere Sünden selbst hinauf *
an Seinem Leibe auf das Holz,
dass wir, der Sünde gestorben, *
der Gerechtigkeit leben:
Fürwahr, Er trug unsre Krankheit /
und lud auf sich unsre Schmerzen, *
durch Seine Wunden sind wir geheilt. +

Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir danken Dir, guter Gott: Du holst uns aus der Einsamkeit und erfüllst unser Leben mit Freude. Du schenkst uns Geborgenheit in Familie und Freundschaft.
Wir bitten Dich: Bleibe uns nahe in Deinem Wort, gib uns Mut, Geduld und Zuversicht; bewahre uns vor Eigensucht, vor Leichtsinn und Untreue. Gut ist, was Du geschaffen hast, vergib uns, wenn wir es verderben; hilf, dass wir es dankbar gebrauchen.
Wir denken vor Dir an unsere Angehörigen und Freunde; an Männer und Frauen, Eltern und Kinder, die es schwer miteinander haben; an die Enttäuschten und Alleingelassenen in unserer Nähe. Gib uns offene Augen und ein offenes Herz für sie.
Gott der Güte und des Erbarmens. Du hast Deinen Sohn dem Leiden und dem Tode preisgegeben, um uns Anteil an Deinem Leben zu schenken. Lass uns in diesen Tagen Seine Hingabe bedenken und in Treue Ihm verbunden bleiben, Jesus Christus, unserem Bruder und Herrn.
Amen.
Lasst uns den Herren preisen!
Gott sei ewig Dank.
Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige. Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.
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Sext
Vesper
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