Mittwoch – 2. Juli 2025
MARIAE HEIMSUCHUNG (BESUCH MARIAS BEI ELISABETH)
Magd des Herrn - Mutter Jesu
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Du Heiland aller Völker, komm,
und zeig Dich als der Jungfrau Sohn,
dass Staunen fasse alle Welt
ob solchem Wunder der Geburt.
Der Sonne gleich tritt nun hervor
aus dem Gemach der reinen Braut
und eile strahlend Deine Bahn
als Held, der Gott und Mensch zugleich!
Von Deinem Vater gehst du aus,
gehst siegreich wieder zu Ihm ein;
bis in die Hölle dringst Du vor
und kehrst zu Gottes Thron zurück.
Ruhm, Ehre, Macht und Herrlichkeit
sei Gott dem Vater und dem Sohn,
dem Geiste, der uns Beistand ist,
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.


Psalm 19 A VII
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, *
Seiner Hände Werk kündet das Firmament.
Ein Tag sagt es dem andern, *
eine Nacht tut's kund der andern,
ohne Sprache und ohne Worte, *
unhörbar ist ihre Stimme.
Ihre Botschaft geht aus in alle Welt, /
ihre Worte zu den Enden der Erde. *
Bei ihnen hat Er der Sonne ein Zelt gemacht.
Sie kommt wie ein Bräutigam
aus seinem Gemach *
und freut sich wie ein Held, ihre Bahn zu laufen.
An einem Ende des Himmels geht sie auf, /
läuft herum bis ans andere Ende: *
nichts bleibt verborgen vor ihrer Glut. +

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.

Heimsuchung Mariae (Besuch Marias bei Elisabeth)
Der Evangelist Lukas ist der einzige, der uns von dieser Begegnung Marias und Elisabeths berichtet und uns so auch das Magnificat überliefert, den Lobgesang, den die Kirche zum festen Bestandteil des Abendgebetes gemacht hat. Als die Schwangerschaft Marias drohte, sichtbar zu werden, entzog sich Maria den neugierigen Blicken ihrer Nachbarn und machte sich auf den Weg zu ihrer Base Elisabeth. Elisabeth selbst hat die Erfüllung einer Verheißung erlebt und trägt in sich Johannes den Täufer, den Vorläufer des Herrn (das Problem, dass der Tag der Geburt Johannes des Täufers nur wenige Tage zurückliegt, stellte offenbar kein Problem dar, vielleicht auch, weil man sich bewusst war, dass dieser Tag nicht dem wahren Geburtstag des Täufers entspricht). Das ungeborene Kind hüpft im Leib der Mutter, als Maria ihr gegenüber tritt, und Elisabeth erkennt, dass Maria die Mutter des Herrn aller Herren ist. Entsprechend spricht sie die Worte, die das „Ave Maria” ergänzen: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus Christus”. Als protestantische Christen stehen wir diesen Worten zurückhaltend gegenüber, obwohl es dazu keinen Grund gibt, da es sich ja um biblische Worte handelt.
Auf diesen Gruß antwortet Maria mit dem Magnificat, wohl in der Erinnerung an die Verheißung, die ihr durch den Engel zuteil wurde: „Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter.” Indem wir das Magnificat singen, geschieht genau das mit gutem Recht, denn Maria ist wahrhaftig die Mutter Gottes.
Das Fest Mariae Heimsuchung entstand erst im 13. Jahrhundert. Vielmehr wurde es erst 1263 von Bonaventura führte es 1263 als Oktavfest zum Geburtsfest Johannes des Täufers für den Franziskanerorden ein. Dadurch ergab sich der in der Abfolge der geschilderten Ereignisse falsche Termin 2. Juli, der 1441 festgeschrieben wurde. Im 16. Jahrhundert wurde das Fest in der katholischen Kirche in den allgemeinen Festkalender aufgenommen. Bei der römisch-katholischen Kalenderreform wurde das Fest auf den 31. Mai gelegt, damit es zwischen der Verkündigung der Geburt des Herrn am 23. März, bei der Maria erfährt, dass Elisabeth schwanger ist, und der Geburt des Johannes liegt. Der deutsche Regionalkalender hat aber den 2. Juli beibehalten, da das Fest im deutschen Sprachraum mit Wallfahrten und Kirchweihfesten auch heute sehr volkstümlich ist. Da es am 2. Juli häufig regnete, heißt der Tag an manchen Orten auch Mariä Eintropfentag.
Georg Daniel Teutsch * 13.12.1817 † 2.7.1893
Georg Daniel Teutsch wurde am 12. Dezember 1817 in Schäßburg geboren. Sein Vater war Seifensieder. Er besuchte die Bergschule in Schäßburg und schloss die Ausbildung mit hervorragendem Ergebnis ab. Ab 1837 studierte er zunächst in Wien und später in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität Geschichte und Ev. Theologie. 1839 stargb sein Vater, der ihm bisher das Studium ermöglicht hatte. Er kehrte nach Schäßburg zurück und arbeitete zunächst als Hauslehrer. Mit Hilfe der Karlsburger Bibliothek setzte er sein Studium autodidaktisch fort. 1843 legte er eine Dissertation in Geschichte, Pädagogik und Ev. Theologie vor. Als Lehrer kehrte er an die Bergschule zurück, wo er schließlich Rektor wurde. Er reformierte das Schulwesen, wodurch die unterschiedlichen Schulsysteme zusammengeführt wurden, ohne dabei einen Verlust an Qualität in der Schulbildung zu erleiden. Er wehrte sich gegen die Einführung der ungarischen Sprache als Unterrichtssprache, da die Schüler keine Möglichkeit hätten, diese Sprache auch zu gebrauchen. 1863 wechselte er ins Pfarramt und wurde Pfarrer der Gemeinde Agnetheln, bevor er vier Jahre später zum Bischof der Ev. Kirche A.B. in Siebenbürgen gewählt wurde. Als Amtssitz wurde Hermannstadt gewählt. Er setzte sich für ein Volkskirchensystem ein, auch indem er zahlreiche Visitationen durchführte, durch die uns ein lebendiges Bild der damaligen Kirche überliefert sind. In seiner Amtszeit trennten sich die ungarisch-sprachigen lutherischen Gemeinden von der überwiegend deutschsprachigen Kirche. Unermüdlich setzte er sich für den Erhalt der deutschsprachigen Schulen und die Freiheit der ev. Kirche als Volkskirche ein. Er blieb auch Historiker, veröffentlichte mehrere Bände mit Quellen zur Geschichte Siebenbürgens und darüber hinaus zahlreiche Bücher, Aufsätze und Studien. Er starb am 2. Juli 1893 in Hermannstadt.
Als die Zeit erfüllt war,
sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau
und unter das Gesetz getan. (Gal 4,4)
Selig sind, die da geistlich arm sind;
denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen;
denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen;
denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet
nach der Gerechtigkeit;
denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen;
denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind;
denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der
Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihrer ist das Himmelreich. (Mt 5,3-10)

Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir loben Dich, Herr, und beten Dich an: Du bist die Liebe und trägst uns alle mit Deinem Erbarmen. Du hast uns berufen, Boten Deiner Liebe zu sein. Wir danken Dir für die Menschen, die Du uns zu Nächsten machst. Wir danken Dir für die Menschen, die Du uns anvertraut hast. Erhalte uns in ihrer Gemeinschaft, mache uns treu in unserem Dienst. Lass uns wach bleiben in der Liebe; hilf uns, dass wir die Leiden unserer Schwestern und Brüder erkennen; behüte uns vor der Kälte und Trägheit des Herzens, die Dein Erbarmen verleugnen. Du hast nicht Lust am Tode des Sünders. Du gibst Leben und rettest, was sterben will; mache uns zu Zeugen Deiner Barmherzigkeit. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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