Freitag – 18. April 2025
KARFREITAG
Der Tod am Kreuz
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.


Psalm 22 A II
Mein Gott, mein Gott, *
warum hast Du mich verlassen,
Du bist zu fern, mir zu helfen, *
fern den Worten meines Flehens.
Ich rufe bei Tag – Du gibst keine Antwort, *
bei Nacht – ich finde keine Ruhe.
Du aber thronst, der Heilige, *
Du Lobpreis Israels!
Auf Dich vertrauten unsere Väter; *
sie vertrauten, Du hast sie gerettet.
Zu Dir schrieen sie und sind entkommen, *
Dir vertrauten sie
und wurden nicht zuschanden.
Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, *
Spott der Leute, vom Volk verachtet.
Alle, die mich sehn, verspotten mich, *
verziehen den Mund und schütteln den Kopf:
„Wirf es auf den Herrn!”
„Der mag ihn befreien!” *
„Er rette ihn, Er hat ja Gefallen an ihm.”
Du zogst mich aus meiner Mutter Schoß, *
Du bargst mich an meiner Mutter Brust.
Auf Dich bin ich geworfen von Mutterleib an, *
von meiner Mutter Schoß her bist Du mein Gott.
Sei nicht fern von mir. /
denn Not ist nahe; *
da ist kein Helfer.
Viele Stiere umgeben mich, *
Bullen Basans umringen mich.
Ihr Maul sperren sie gegen mich auf, *
Löwen, reißend und brüllend.
Hingeschüttet bin ich wie Wasser, *
alle Knochen fallen mir auseinander.
Mein Herz ist wie Wachs *
in meiner Brust zerflossen.
Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, /
und meine Zunge klebt mir am Gaumen, *
Du legst mich in des Todes Staub.
Denn viele Hunde umgeben mich, /
die Rotte der Frevler umringt mich; *
sie binden mir Hände und Füße.
Ich kann all meine Knochen zählen; *
doch sie gaffen und starren mich an.
Sie teilen unter sich meine Kleider *
und werfen das Los um mein Gewand.
Du, aber, Herr, sei nicht ferne; *
meine Stärke, eil' mir zu Hilfe!
Errette mich vor dem Schwert, *
mein Leben vor den Hunden.
Rette mich aus dem Rachen des Löwen /
und vor den Hörnern des Büffels, *
ja, Du hast mich erhört! +

Kreuzigung
Die Bibel berichtet, dass sich am Tag der Kreuzigung um die sechste Stunde eine Finsternis ausbreitete, die bis zur neunten Stunde anhielt - es ist also die Zeit des Todeskampfes, den Jesus am Kreuz durchlitt. Die Finsternis ist der Ort des Bösen, sie nimmt uns die Orientierung und kann uns so leichter auf Abwege bringen. Uns wird bewusst, wie leicht wir uns in die Irre führen lassen.
Am Karfreitag kann man die Finsternis aber auch anders deuten: die Welt erstarrt in Trauer um ihren Heiland. Alles, was uns sonst Freude am Leben zu vermitteln vermag, bleibt regungslos und starr angesichts der menschlichen Hybris, die die Liebe des Erlösers nicht ertragen kann und ihn darum ans Kreuz schlägt.
— Stille —
Also hat Gott die Welt geliebt,
dass er Seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben,
nicht verloren gehen, sondern
das ewige Leben haben. (Joh 3,16)
Wenn man alle Gefangenen auf Erden unter die Füße tritt und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugt und eines Menschen Sache verdreht, - sollte das der Herr nicht sehen? Wer darf denn sagen, dass solches geschieht ohne des Herrn Befehl und dass nicht Böses und Gutes kommt aus dem Munde des Allerhöchsten? Was murren denn die Leute im Leben, ein jeder über die Folgen seiner Sünde? Lasst uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum Herrn bekehren! Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel! Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast Du nicht vergeben. Du hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt und ohne Erbarmen getötet. Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, dass kein Gebet hindurchkonnte. Du hast uns zu Kehricht und Unrat gemacht unter den Völkern. Alle unsere Feinde reißen ihr Maul auf über uns. Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst. Wasserbäche rinnen aus meinen Augen über den Jammer der Tochter meines Volks. Meine Augen fließen und können's nicht lassen, und es ist kein Aufhören da, bis der Herr vom Himmel herabschaut und darein sieht. (Klgl 3,34-50)

Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Ehre sei Dir, Herr, und Lob und Dank; denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. Wir bitten Dich: Lehre uns Deinen Prüfungen stille halten; lehre uns an Deiner Liebe nie irre werden; lehre uns verstehen, was zu unserem Frieden dient. Lass uns wachsen und reifen in Deiner Erkenntnis; lass uns hören, wenn Du mit uns redest; lass uns in allem Leid Deine Hand festhalten. Herr, hilf uns, dass wir uns Deinem Willen völlig beugen; Herr, hilf uns, dass wir uns Deinem Willen dankbar beugen; Herr, hilf uns, dass wir Dich auch in Trübsal und Not preisen. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.