Samstag – 12. April 2025
JUDICA
Das Lamm Gottes
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.

Als Siegeszeichen wunderbar
erstrahlt das Kreuz auf Golgatha;
verurteilt von der Welt Gewalt,
den Thron besteigt der Welten Herr.
Der Weisen Ahnung ist erfüllt,
und Wahrheit der Propheten Spruch:
das Opfer ist der einig Sohn
und herrscht in Güte königlich.
Du schicksalsvoller Baum der Schuld,
wie strahlst du in des Königs Glanz!
Trugst uns in deiner Frucht den Tod
und trägst an deinem Holz das Heil!
O heilig Kreuz, der Hoffnung Ziel
und aller dunklen Wege Sinn:
leucht' uns in unsrer Nacht und Not
und rette uns aus Tod und Schuld.
Dreieiniger, Dich, höchster Gott,
verehre, rühme alle Welt!
Führ' uns, gesegnet mit dem Kreuz,
durch aller Zeiten Lauf zu Dir. Amen.


Psalm 71 B VII
Ich will allezeit harren *
und mehren all Deinen Ruhm.
Mein Mund verkünde Deine Gerechtigkeit /
und Deine Hilfe den ganzen Tag – *
ich kann sie nicht ermessen!
Ich komme dank der großen Taten des Herrn, *
preise Deine Gerechtigkeit, Dich allein.
Gott, Du hast mich gelehrt von Jugend auf, *
noch jetzt verkünde ich Deine Wunder.
Auch bis ich alt und grau bin: *
o Gott, verlass mich nicht,
dass ich der Nachwelt verkünde Deine Kraft, /
einem jeden, der kommen wird, Deine Macht: *
Deine Gerechtigkeit reicht bis zur Höhe!
Ja, Du hast Großes vollbracht! *
Gott, wer ist Dir gleich?
Du lässt uns viel Not und Unheil sehn, *
Du machst uns wieder lebendig.
Aus den Tiefen der Erde *
holst Du mich wieder herauf.
Bring mich wieder zu Ehren, *
wende Dich, mich zu trösten.
Ich will Dir danken mit Saitenspiel *
für Deine Treue, mein Gott!
Ich will Dir lobsingen zur Harfe, *
Du Heiliger Israels. +

Petrus Waldus † um 1217
Petrus Waldus oder Valdes war Kaufmann in Lyon. Während einer Hungersnot 1176 erfuhr er seine Bekehrung und beschloss, seine Habe zu verschenken und als Bußprediger durch Frankreich zu ziehen. Mehrere Männer und Frauen schlossen sich ihm an. 1179 bat Waldus das Laterankonzil um Anerkennung seiner Gruppe. Diese wurde ihm wegen der scheinbaren Nähe zu den Katharern versagt. Als seine Anhänger weiter als Wanderprediger wirkten, wurde 1184 der Bann über die Gruppe verhängt und allesamt exkommuniziert. Er und seine Anhänger blieben dennoch der römischen Kirche treu, so gut dies möglich war, mussten sich aber im Verborgenen zu Gottesdiensten versammeln, weil ihnen schwere Strafen angedroht wurden.
Waldus stellte als Glaubensgrundsätze die Autorität der Heiligen Schrift und die Notwendigkeit von Beichte und Buße auf. Alle Formen des Ablasses lehnte er ab. Nur die drei Sakramente Taufe, Abendmahl und Beichte wurden anerkannt. Die Waldenser lehnten weiterhin den Eid genauso wie den Kriegsdienst und die Todesstrafe ab. Die Bewegung breitete sich anfangs besonders in der Lombardei aus, wo sie sich mit den Humiliaten verband. Gemeinden der Waldenser gab es in Süddeutschland, Ungarn, Böhmen und Polen. Sie wurden 1215 zu Ketzern erklärt und ab ca. 1230 systematischvon der Inquisition verfolgt. Über das Ende des Petrus Waldus ist nichts überliefert. Man geht sicher davon aus, dass er vor 2018 gestorben ist.
Viele Waldenser zogen sich in unzugängliche Alpentäler zurück. In Italien besteht die Chiesa Evangelica Valdese, die sich 1979 mit den Methodisten vereinigte, noch heute; andere Gemeinden gingen im Zuge der reformatorischen Bewegungen in den Böhmischen Brüdern oder den Calvinisten auf. Viele französische Waldenser wanderten wegen der anhaltenden Verfolgung 1699 nach Deutschland ein. Ihre Gemeinden bestanden hier bis 1820, dann schlossen sie sich der evangelischen Kirche an.
Der Menschensohn ist nicht gekommen,
dass er sich dienen lassen,
sondern dass er diene und gebe
sein Leben als Lösegeld für viele. (Mt 20,28)
Fürwahr, Er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten Ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt. (Jes 53, 4-5)

Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir loben Deine göttliche Macht und Herrlichkeit: den Vater, der alle Dinge schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit; den Sohn, unseren Heiland und Erlöser; den Heiligen Geist, unseren Helfer und Tröster. Wir loben Dich, dass Du den Erdkreis richtest mit Gerechtigkeit; wir loben Dich, dass Du auf uns wartest mit Deiner Ewigkeit; wir loben Dich: Du wirst vollenden, was Du angefangen hast. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
Anregungen, Fehler bitte an Martin(Punkt)Senftleben(at)michaelsbruderschaft(Punkt)de
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