Freitag – 2. Januar 2025
1. SONNTAG NACH DEM CHRISTFEST
Simeon und Hanna
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Aus des Vaters Herz geboren, ehe Welt und Zeit begann,
Christus, A und O der Schöpfung, Ziel und Ursprung aller Welt,
allen Seins, das je gewesen, das jetzt ist und kommen wird
– immer und in Ewigkeit!
Die Gestalt des schwachen Fleisches und des Leibes Totenkleid
zogst Du an, dass wir nicht sterben an dem ersten Todeskeim
und im Abgrund des Gesetzes ohne Rettung untergehn
– immer und in Ewigkeit!
Seht, nun strahlt ein neuer Morgen: Christus, unser Heil, erscheint
den die Kraft des Geistes zeugte, den die reine Magd gebar.
Und im Kinde offenbart sich der Erlöser aller Welt
– immer und in Ewigkeit!
Den der Seher dunkle Rede uns als Retter angesagt,
den in langer Zeit des Harrens der Propheten Glaube sah:
Er ist da, den sie verheißen! Grüßt Ihn jubelnd mit Gesang
– immer und in Ewigkeit!
Gott dem Vater sei die Ehre, der uns Seinen Sohn gesandt,
Ehre Christus, unserm Retter, den die Jungfrau uns gebar.
Ehre auch dem Heil'gen Geiste, Ruhm und Preis und Lobgesang
– immer und in Ewigkeit! Amen.


Psalm 13 IV
Wie lange noch willst Du mich vergessen, Herr? *
wie lange noch verbirgst Du Dein Antlitz vor mir?
Wie lange noch muss ich mich sorgen in meiner Seele, / Kummer tragen in meinem Herzen Tag für Tag, *
wie lange noch erhebt sich über mich mein Feind?
Schau her, gib mir Antwort, Herr, mein Gott, *
erleuchte meine Augen, dass ich nicht im Tod entschlafe!
Dass mein Feind nicht sage: / „Ich hab ihn überwältigt”, *
meine Gegner sich nicht freuen, dass ich wanke.
Ich aber traue auf Deine Gnade, *
mein Herz freut sich Deiner Hilfe.
Dem Herrn will ich singen, *
denn Er hat mir Gutes getan! +

Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.

Wilhelm Löhe * 21.2.1808 † 2.1.1872
Er wurde 1808 in Fürth geboren. Er war Sohn eines Kaufmannes, wollte aber schon als Kind Pfarrer werden. Nach seinem Theologiestudium wurde er 1831 in Ansbach ordiniert. 1837 kam er als Pfarrer nach Neuendettelsau. Sein weiteres Leben blieb er in dem kleinen Dorf, das unter seiner Leitung zu einem Zentrum der lutherischen Kirche wurde. Er war auf vielen Gebieten tätig und erneuerte manches in der Kirche. Hervorzuheben sind etwa sein Einsatz für ein klares Bekenntnis und für eine reichhaltige Liturgie. Er setzte sich auch für die deutschsprachigen Lutheraner in Nordamerika ein und bildete Diakone aus, um ihnen die deutsche Sprache zu erhalten. Aus diesem Arbeitszweig ist später die Neuendettelsauer Mission entstanden. Löhe erkannte auch deutlich, dass ein Glaube ohne Werke tot ist und setzte sich deshalb für die Liebeswerke der evangelischen Kirche ein. 1854 eröffnete er die Neuendettelsauer Diakonissenanstalt, die sich zu einem großen und segensreichen Werk entwickelte. Er schrieb mehrere Bücher, von denen er selbst das „Haus-, Schul- und Kirchenbuch für Christen lutherischen Bekenntnisses” als Frucht seines Lebens und Wirkens bezeichnete. Wilhelm Löhe starb am 2. Januar 1872 in Neuendettelsau.
Trotz seiner großen Bedeutung für die bayrische evangelisch-lutherische Kirche und für die Innere und Äußere Mission wird die Theologie Wilhelm Löhes heute kaum beachtet; dabei könnten etwa seine liturgischen Arbeiten auch heute manche Anregung geben.
Basilius der Große * um 330 † 1.1.379
Der aus Kappadozien stammende Basilius studierte in Athen, verspürte aber ein Verlangen nach einem Leben abseits des Trubels einer Großstadt. So wandte er sich zu den Einsiedlern in der ägyptischen Wüste. Nach einiger Zeit kehrte er nach Hause zurück, verkaufte, was er hatte, und sammelte im Haus seiner Großmutter eine Schar Gleichgesinnter, die mit ihm nach einer Regel, die er der Gemeinschaft zugrunde legte, ein Leben in geistlicher Gemeinschaft führen wollten. Die Regel wurde später für alle Klöster der Ostkirche verbindlich. Sie reflektiert die Erfahrung unter den Einsiedlern, dass diese durch die Einsamkeit keine Möglichkeit der Reflektion haben und darum auch keinen Fortschritt im geistlichen Leben erlangen können. Die Gemeinschaft hingegen gibt Gelegenheit zur Reflektion und ist darum die bessere Form geistlichen Lebens. 370 wurde Basilius zum Bischof von Caesarea berufen. Er motivierte die Gemeinden zur barmherzigen Tat und baute die Basilias, eine Stadt für Arme, Kranke und Bedürftige, die dort Fürsorge und liebevolle Zuwendung erfuhren. Als ihm Kaiser Valens androhte, ihm alles zu nehmen, da er sich nicht dem Arianismus anschließen wollte, soll Basilius in seiner Reaktion gesagt haben: „Mein Vermögen? Nimm dieses abgetragene Gewand und meine Bücher; mehr besitze ich nicht. Verbannung? Meine Heimat ist Gott; er geht mit mir an die Enden der Welt. Marter und Tod? Sie führen mich zu dem, für den ich lebe, dem ich diene und nach dem ich mich sehne.” (J. Erb, Geduld und Glaube der Heiligen, S. 12)
Wir sahen Seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen
Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1,14b)
Groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. (1. Tim 3,16)

Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Ehre sei Dir, Herr, und Lob und Dank; denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. Wir bitten Dich: Lehre uns Deinen Prüfungen stille halten; lehre uns an Deiner Liebe nie irre werden; lehre uns verstehen, was zu unserem Frieden dient. Lass uns wachsen und reifen in Deiner Erkenntnis; lass uns hören, wenn Du mit uns redest; lass uns in allem Leid Deine Hand festhalten. Herr, hilf uns, dass wir uns Deinem Willen völlig beugen; Herr, hilf uns, dass wir uns Deinem Willen dankbar beugen; Herr, hilf uns, dass wir Dich auch in Trübsal und Not preisen. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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